Stadtsiegel

Kleines und großes Stadtsiegel

1222: Wipperfurde; 1275: Wippilvordia; 1398: Wepilfurde

Erzbischof Engelbert I von Köln, der Heilige, hat mittels Urkunde vom Jahre 1222 (Lacomblet, Bd II Nr. 107) erklärt, dass er gemeinsam mit seinem nun verstorbenen Bruder, dem Grafen Adolf von Berg, die Bürger von Wipperfürth von allen Steuern völlig frei gegeben habe (,, ipsos ab omni exactionis onere exemimus et perpetuo liberos dimidimus ac solutos,,). Dass damit eine Erhebung des Ortes zur Stadt ausgesprochen sei, kann wohl kaum bezweifelt werden und ist u.U. auch die Ansicht Lacomblets (f. Urkundenbuch, Bd. III, Einleitung, S.XXVIII udnd XXIX). Sollte aber auch die förmliche Stadterhebung Wipperfürths erst durch Heinrich von Limburg als Grafen von Berg (1226-47) erfolgt sein, wie aus der Urkunde vom 8. August (,,op s. Keriakstag,,) 1340 (bei Ritz, Privilegien, in Ledebur’s - Allg. Archiv, Bd. IX, S. 275 und folgende) hervorzugehen scheint, so bliebe Wipperfürth auch so die älteste der vier bergischen Hauptstädte und die älteste der Grafschaft Berg überhaupt.

Kleines Stadtsiegel
ad causas, rund, ca. 43 mm im Durchmesser, nach einem Abdruck an der schon oben bei Lennep Nr. 8 erwähnten Urkunde vom Jahre 1358 (D.St.-A., Jülich Berg, Nr.634) abgebildet. Es zeigt, wie ebendaselbst angedeutet, in der Ausführung große Ähnlichkeit mit den Siegeln von Lennep und Ratingen Nr. 13, während es in den Siegelbilde fast ganz mit dem zuletzt genannten Siegel übereinstimmt. Es enthält ebenfalls die dreitürmige Kirche, die nur in unbedeutenden Einzelheiten von derjenigen in dem Ratinger Siegel abweicht, und über dem Dache des Kirchenschiffes das Bergische Wappen. Dazu besitzt es im Vordergrunde Stadttor und Mauer, die jenem fehlen. Die Umschrift, auf dem zu unserer Zeichnung benutzten Abdrucke gänzlich zerstört, lautet, wie auf besser erhaltenen ersichtlich: ,,S. Burgensium opidi in Wippervurde ad causas,,.

Großes Stadtsiegel
rund, ca. 75 mm im Durchmesser, nach einem Abdrucke an der Urkunde vom Jahre 1450 (D.St.-A., Jülich-Berg, Nr. 2486), aber ohne Zweifel schon aus dem 14 Jahrhundert stammend, ist im wesentlichen eine Vergrößerung des vorigen mit einigen Abänderungen der Einzelheiten und dem Ratinger Siegel Nr. 13 außerordentlich ähnlich. Auch der über dem Kirchendach schwebende Wappenschild, der den mit dem Turnierkragen belegten Löwen enthält, ist völlig übereinstimmend. Tor und gezinnte Stadtmauer erstrecken sich längs der ganzen unteren Hälfte des Randes. Die Umschrift, von zwei Perlenreihen eingeschlossen, in lateinisch-gothischen Majuskeln, lautet: + S ` BURGENSIUM : OPIDI : IN : WIPPERVURDE :.